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Abwägung zwischen sozioökonomischen und ökologischen Zielen
Indikatoren, Instrumente und praktische Erkenntnisse
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Am 31. Oktober 2024 startete im Rahmen des SCALE-UP-Trainingsprogramms die erste Session des Work Stream 7 "Balancing socio-economic and environmental objectives: Indicators, tools and practical insights". Ziel war es, Instrumente und Indikatoren vorzustellen, die Regionen dabei unterstützen, soziale, ökologische und ökonomische Ziele so auszubalancieren, dass eine nachhaltige, inklusive und regenerative Bioökonomie entsteht. Holger Gerdes und Zoritza Kiresiewa (Ecologic Institut) eröffneten die Veranstaltung für 43 Teilnehmende aus den SCALE-UP-Fokusregionen und darüber hinaus und skizzierten die Herausforderungen, wenn Bioökonomie-Ziele nicht auf Kosten anderer Nachhaltigkeitsaspekte erreicht werden dürfen.
Zentrale Präsentationen und Erkenntnisse
- Aaron Best (Ecologic Institut) stellte die wichtigsten Ergebnisse des MonBio-Projekts vor und zeigte, wie bestehende Monitoring-Systeme angepasst werden können, um Umweltwirkungen bioökonomischer Aktivitäten valide zu erfassen.
- Anschließend präsentierte Gerardo Anzaldua (Ecologic Institut) das SCALE-UP Sustainability Screening: Er betonte, dass Regionen die geeignete Ebene sind, um Bioökonomie-Strategien umzusetzen, und illustrierte, wie Umwelt-Grenzwerte in sechs Fokusregionen analysiert wurden. Die Teilnehmenden zeigten sich dabei skeptisch, ob Bioökonomie grundsätzlich nachhaltig ist, was die Bedeutung transparenter Indikatoren unterstrich.
- Johannes Rupp (IÖW) erläuterte Chancen und Trade-offs dezentraler und regionaler Wertschöpfungsketten am Beispiel Brandenburgs und forderte stärkere politische Unterstützung sowie kooperative Geschäftsmodelle.
- Nach der Kaffeepause lieferten Susanne Mader (Food Cluster – Business Upper Austria), Marina Barquero León (CTA Andalusien) und Nina Bailet (Chambres d’Agriculture Atlantik) kurze Fallbeispiele aus Österreich, Spanien und Frankreich, in denen regionale Akteure Wasser- und Bodenressourcen-Trade-offs erfolgreich gemanagt haben.
Schlussfolgerungen und Ausblick
In der abschließenden Diskussion wurde erneut hinterfragt, ob Bioökonomie intrinsisch nachhaltig ist – ein Urteil, das nur mit geeigneten Indikatoren, Daten und partizipativen Formaten gefällt werden kann. Die vorgestellten Tools (MonBio-Monitoring, SCALE-UP-Screening, Praxisbeispiele aus Brandenburg, Andalusien und Österreich) liefern bereits Praxisimpulse für Politik, Wirtschaft und Verwaltung. Gleichzeitig wurde deutlich, dass grenzüberschreitende Kooperationen, langfristig angelegte Strategien und verlässliche Datenbasis unerlässlich sind, um sozio-ökonomische und ökologische Zielkonflikte in der regionalen Bioökonomie dauerhaft zu minimieren und den Weg zu einer inklusiven, ressourcenschonenden Zukunft zu ebnen.