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Die Plastikpiraten erforschen die Plastikverschmutzung im Donaugebiet
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Im Frühjahr 2025 waren die Plastic Pirates noch einmal an der Donau aktiv. Schulklassen und außerschulische Jugendgruppen waren eingeladen, selbst Daten zur Plastikverschmutzung zu erheben und dabei die Donau als wichtigen Lebensraum und Verkehrsweg besser kennenzulernen. Ziel der Aktion war es, das Umweltbewusstsein junger Menschen zu stärken und ihnen einen praxisnahen Zugang zu wissenschaftlichem Arbeiten zu ermöglichen. Die Teilnahme war kostenfrei.
Junge Menschen als Forschende
Im Projekt übernahmen Kinder und Jugendliche die Rolle von Wissenschaftler:innen. Ausgerüstet mit einem Aktionsheft, Sammelbeuteln und Anleitungsmaterialien erfassten sie an Flussufern Plastikmüll, kategorisierten die Funde und dokumentierten diese systematisch. So lernten sie praxisnah wissenschaftliche Methoden kennen – vom Beobachten über das Messen bis hin zur Datenanalyse. Durch ihre aktive Beteiligung wurde ihr Umweltbewusstsein gestärkt und sie erhielten Einblicke in gesellschaftlich relevante Zukunftsfragen wie Umweltverschmutzung und Ressourcenschutz.
Die Donau als europäische Lebensader
Mit über 2.800 Kilometern Länge ist die Donau nicht nur der zweitlängste Fluss Europas, sondern auch ein bedeutender Verkehrsweg und Lebensraum. Gleichzeitig transportiert sie große Mengen an Müll – bis ins Schwarze Meer. Die Plastic Pirates setzten genau hier an: An verschiedenen Uferabschnitten im Donaueinzugsgebiet untersuchten sie, wie viel Plastikmüll sich dort ansammelt und woher dieser stammen könnte. Die europaweit einheitliche Methodik erlaubt es, die erhobenen Daten länderübergreifend zu vergleichen und wissenschaftlich auszuwerten.
Von der Datenerhebung zur Lösungssuche
Mehr als 2.700 Datensätze (Stand 2025) über das Auftreten von Plastikmüll wurden auf diese Weise bereits gesammelt. Die im Projekt gesammelten Daten flossen in eine zentrale europäische Forschungsplattform ein. Dort wurden sie gemeinsam mit Ergebnissen aus 13 weiteren Ländern von Wissenschaftler:innen ausgewertet. Ziel war es, besser zu verstehen, wie Plastikmüll über Flüsse in die Ozeane gelangt – und wie dieser Prozess gestoppt werden kann. Die Ergebnisse tragen dazu bei, fundierte Maßnahmen zur Müllvermeidung zu entwickeln und politischen Entscheidungsträger:innen Handlungsempfehlungen an die Hand zu geben.
Europäisches Engagement für saubere Gewässer
Plastic Pirates – Go Europe ist eine gemeinsame Bürgerforschungsinitiative europäischer Länder, die 2016 in Deutschland gestartet wurde und seit 2022 mit Unterstützung der EU-Kommission europaweit ausgerollt ist. Die Aktion fördert nicht nur wissenschaftliche Erkenntnisse, sondern auch das Bewusstsein junger Menschen für den Wert von Flüssen und Meeren als Lebensgrundlagen. Der Aktionszeitraum im Frühjahr 2025 im Donaugebiet wird von der Ferry-Porsche-Stiftung gefördert, die sich für gesellschaftliches Engagement in Bildung, Umwelt und Wissenschaft einsetzt.