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Nature-Based Solutions as Enablers of a Nature-Positive Future

© Interreg Baltic Sea Region, 2025

Nature-Based Solutions as Enablers of a Nature-Positive Future

Konferenz in Aarhus: Ganzheitlicher Rahmen für die erfolgreiche Entwicklung naturbasierter Lösungen

Veranstaltung
Datum
-
Ort
Aarhus, Dänemark
Aktive Rolle

Unser Biodiversitätskoordinator Dr. Benjamin Kupilas präsentierte, wie naturbasierte Lösungen (NbS) den systemischen Wandel hin zu einer naturpositiven Wirtschaft vorantreiben können. Die Konferenz brachte politische Entscheidungsträger:innen, Forschende und Praktiker:innen aus der gesamten nordischen Region zusammen.

Warum „Nature Positive“?

Unser globales Ziel ist ehrgeizig: den Verlust der biologischen Vielfalt bis 2030 zu stoppen und bis 2050 eine vollständige Erholung der Natur zu erreichen.
Eine naturpositive Zukunft bedeutet nicht nur, Schäden zu verringern, sondern Ökosysteme aktiv wiederherzustellen – Nachhaltigkeit wird so von einer defensiven Maßnahme zu einer proaktiven Kraft für Resilienz und Wohlstand.
Dieser Wandel erfordert systemische Veränderungen in allen Sektoren, von der Landwirtschaft bis zur Stadtplanung, unterstützt durch starke politische Rahmenbedingungen, geeignete Finanzierungsmechanismen und Veränderungen im Verhalten.

NbS: Ein transformativer Ansatzpunkt

Dr. Kupilas hob hervor, dass NbS einen zentralen transformativen Ansatzpunkt für diesen Wandel darstellen. Sie erfordern integriertes Handeln über Sektoren, Verwaltungsebenen und gesellschaftliche Gruppen hinweg und schlagen eine Brücke zwischen ökologischem Anspruch und gesellschaftlichem Engagement.
Darüber hinaus sind NbS starke Kommunikationsinstrumente, weil sie Biodiversität greifbar machen – durch Vorteile, die Menschen unmittelbar erleben können: kühlere Städte, saubere Luft, gesündere Gemeinschaften und höhere Klimarobustheit.

Das ökonomische Argument für die Natur

Zwei Drittel der europäischen Wirtschaft hängen direkt von der Natur ab – und dennoch degradieren wir weiterhin die Ökosysteme, auf die wir angewiesen sind.
Unternehmen, die Naturaspekte in ihre Entscheidungen integrieren, können ihre langfristige Resilienz stärken, Risiken mindern und neue Märkte erschließen.
Im Rahmen der Go Nature Positive (GoNP!) Initiative unterstützen das Ecologic Institut und seine Partner die Entwicklung eines gemeinsamen Verständnisses dessen, was eine naturpositive Wirtschaft ausmacht – von konzeptionellen Grundlagen bis hin zu lokalen Pilotprojekten.

Was ist eine naturpositive Wirtschaft?

Eine naturpositive Wirtschaft bedeutet, dass die Summe aller wirtschaftlichen Aktivitäten zu einem tatsächlichen Nettozuwachs an Natur führt – bis hin zur vollständigen Wiederherstellung natürlicher Systeme.
Dieser Übergang steht im Einklang mit den nationalen und europäischen Verpflichtungen im Rahmen des Globalen Biodiversitätsrahmens und der Umsetzung der EU-Verordnung zur Wiederherstellung der Natur (NRR).

Fokus: Der gebaute Raum

In Aarhus legte Dr. Kupilas den Fokus auf den gebauten Raum, einen der einflussreichsten und zugleich vielversprechendsten Sektoren Europas.
Städte verbrauchen enorme Mengen an Fläche und Ressourcen, können aber auch eine Vorreiterrolle bei der Regeneration und Naturpositivität übernehmen.
Durch die Integration naturbasierter Lösungen, etwa begrünter Dächer, Stadtwälder oder wasserdurchlässiger Oberflächen, können Städte Hitze reduzieren, Überschwemmungen vorbeugen, Kohlenstoff speichern und Biodiversität wiederherstellen.
Politische Rahmenbedingungen spielen dabei eine zentrale Rolle, um diesen Wandel zu ermöglichen.

Von der Politik zur Praxis

Auf übergeordneter Ebene enthalten viele politische Strategien bereits die richtigen Ansätze.
Es gibt starke naturpositive Elemente in der Verordnung zur Wiederherstellung der Natur, der Richtlinie über Energieeffizienz und der Richtlinie zur Behandlung kommunaler Abwässer – sie alle erkennen zunehmend die Rolle von naturbasierten Lösungen (NbS) für Umwelt- und Klimaziele an.
Gleichzeitig bleiben bestehende Rahmenwerke oft zu unverbindlich und fragmentiert, während viele Subventionen weiterhin natur- oder klimaschädliche Aktivitäten fördern.

Im Rahmen von Go Nature Positive! arbeitet das Ecologic Institut mit Partnern wie der European Federation of Green Roofs and Walls (EFB) zusammen, um Fahrpläne zu entwickeln, die die Ambitionen auf EU-Ebene mit der konkreten Umsetzung vor Ort verbinden – damit politische Ziele in messbare, dauerhafte Wirkung übersetzt werden.

Zentrale Erkenntnisse

  • NbS müssen zur Standardpraxis werden, nicht zur optionalen Ergänzung.
  • Vorhandene Verpflichtungen müssen umgesetzt und Finanzierungen mobilisiert werden.
  • Monitoring und integrierte Governance sind entscheidend für langfristigen Erfolg.
  • Und vor allem: Natur darf nicht als Kostenfaktor, sondern muss als Schlüsselfaktor für gesellschaftliche und wirtschaftliche Stabilität und Zukunftsfähigkeit betrachtet werden.
     

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Finanzierung
veranstaltet von
Aktive Rolle
Datum
-
Ort
Aarhus, Dänemark
Sprache
Englisch
Projekt
Projekt-ID
Schlüsselwörter
naturbasierte Lösungen, naturpositive Wirtschaft, Wiederherstellung der biologischen Vielfalt, nachhaltige Städte, grüne Infrastruktur, Ökosystemdienstleistungen, urbane Resilienz, Klimaanpassung, regenerative Wirtschaft, Umsetzung politischer Maßnahmen, Vorschriften zur Wiederherstellung der Natur, ökologischer Wandel, Kreislaufwirtschaft, Go Nature Positive
Europa, Dänemark, Aarhus, Deutschland
Konferenz, Vortrag