© Carlos Calzadilla-Guerra, 2025
Umnutzung städtischer Brachflächen zu naturbasierten Lösungen (NbS) in lateinamerikanischen Städten
- Präsentation
- Datum
-
- Ort
- Istanbul, Türkei
- Podiumsdiskussion
Wie können Städte in Zeiten des raschen Wandels widerstandsfähiger, artenreicher und sozial inklusiver werden? Mit dieser Frage beschäftigte sich die 4. Weltkonferenz der Gesellschaft für Stadtökologie (SURE) unter dem Titel "Städte im globalen sozialen Wandel". Die von Prof. Dr. Meryem Hayır Kanat und Prof. Dr. Çiğdem Coşkun geleitete Veranstaltung brachte Experten aus aller Welt zusammen.
Dialog über städtische Brachflächen und lateinamerikanische Resilienz
Neben vielen anderen Erkenntnissen trug Carlos Calzadilla Guerra mit einer Diskussionsrunde über das Potenzial und die Herausforderungen der Umnutzung städtischer Brachflächen (UVL) zu naturbasierten Lösungen (NbS) in lateinamerikanischen Städten bei. Dieses Thema steht in engem Zusammenhang mit seiner laufenden Forschung als Alexander-von-Humboldt-Stipendiat am Ecologic Institut, wo er von Ewa Iwaszuk betreut wird. In der Sitzung wurde erörtert, wie ungenutzte städtische Flächen in grüne Vermögenswerte umgewandelt werden können, um die Widerstandsfähigkeit der Städte zu stärken.
Neugestaltung von städtischer Natur und Gerechtigkeit
SURE-Präsident Prof. Dr. Jürgen Breuste eröffnete und schloss die Konferenz mit Überlegungen zur zentralen Rolle der Stadtökologie und der dringenden Notwendigkeit, sich mit ihr zu befassen, in der sich wandelnden Welt von heute.
Eine Reihe von Keynote-Vorträgen bot neue Perspektiven:
- So untersuchte Prof. Dr. Charles Nilon die Schnittstelle zwischen städtischer Biodiversität und sozialer Ungleichheit in den Vereinigten Staaten und betonte, wie Umweltgerechtigkeit mit ökologischen Ergebnissen verflochten ist.
- Daniela Rizzi stellte das Projekt "GoNaturePositive!" vor und hob einen interessanten Bericht über das Potenzial naturpositiver Wirtschaftssysteme in den Bereichen Agrar- und Ernährungswirtschaft, Tourismus, Forstwirtschaft und bebaute Umwelt zur Förderung einer regenerativen Stadtentwicklung hervor. Der Bericht ist Teil des GoNaturePositive!-Projekts und wurde vom Team des Ecologic Instituts verfasst.
- Prof. Dr. Weiqi Zhou präsentierte neueste Erkenntnisse darüber, wie Stadtbäume je nach Standort, Form und Fläche die städtische Hitze erheblich mildern und die Anpassung an den Klimawandel unterstützen können.
Kritische Betrachtungen zu wilden Naturräumen, Infrastruktur und Resilienz
- Prof. Dr. Dagmar Haase initiierte einen wichtigen Dialog über wilde Naturräume in Städten und wies auf deren Vorteile für die Biodiversität sowie auf Risiken wie invasive Arten und Krankheitsüberträger hin.
- Prof. Ebru Özer, FASLA, bot eine virtuelle Tour durch erfolgreiche grüne Infrastrukturinitiativen in den USA, darunter naturbasierte Lösungen (NbS) für Wasserabfluss und Bürgerbeteiligung.
- Prof. Dr. Miktad Kadıoğlu griff auf die Erfahrungen Istanbuls zurück, um die Bedeutung der Katastrophenresilienz in der Stadtplanung zu unterstreichen.
Forschungshighlights und Innovationsschwerpunkte
Mehrere zusätzliche Beiträge bereicherten das Programm:
- Julia Schiller und Prof. Stephan Pauleit fassten die Erkenntnisse des Graduiertenkollegs UGI zusammen. Dieses schlägt mithilfe einer motivierten Gruppe von Doktoranden eine Brücke zwischen Stadtplanung, Design und ökosystembasierten Ansätzen.
- Martijn Kuller und seine Studierenden stellten SSANTO vor, ein neuartiges Tool zur Entscheidungshilfe für die räumliche Eignungsanalyse von blau-grüner Infrastruktur.
- Außerdem erhielt Leonie Schulz Anerkennung für ihr Poster über städtische Biodiversität und Klanglandschaften in München, das ökologische Merkmale mit dem Wohlbefinden der Menschen in Verbindung bringt.
Die 4. SURE-Weltkonferenz machte eines deutlich: Um Städte zu bauen, die in Zeiten des Wandels gedeihen, müssen Wissenschaft, Gerechtigkeit und mutige Ideen miteinander kombiniert werden. Von grüner Infrastruktur bis hin zu urbaner Biodiversität – die hier angestoßenen Gespräche werden dazu beitragen, weltweit widerstandsfähigere und inklusivere Städte zu gestalten. Behalten Sie diese Projekte und Menschen im Auge, denn sie werden sicherlich weitere inspirierende Ideen und Beiträge liefern.