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Ecologic Institut Newsletter Nr. 279 – Dezember 2025

Ecologic Institut Newsletter Nr. 279 – Dezember 2025

Ecologic Institut Newsletter

Veröffentlichungen

Smarter, einfacher, wirksamer: Optionen zur Verbesserung der EU-Governance für die Klimaneutralität – Policy Brief

Die EU hat sich ehrgeizige Ziele für eine saubere und wettbewerbsfähige Wirtschaft gesetzt. Doch komplexe Rahmenwerke bremsen Tempo, Investitionen und Vertrauen. Dieses Policy Papier zeigt: Mit klareren Prozessen, einer soliden Datenbasis und intelligenterer Governance lässt sich die Transformation zur Klimaneutralität deutlich effizienter gestalten. Acht konkrete Maßnahmen skizzieren, wie die EU Politik einfacher, verlässlicher und wirkungsorientierter machen kann.

Sanktionsregelungen für Verstöße gegen die EU-Methanverordnung in ausgewählten EU-Mitgliedstaaten – Bericht

Auf einen knappen Überblick über die Sanktionsbestimmungen der EU-Methanverordnung (EU-MER) aufbauend, entkräftet diese Studie das von fossilen Energieverbänden verbreitete Schreckensszenario, wonach die EU-MER für EU-Importeure fossiler Brennstoffe durch Bußgelder von bis zu 20 % des Jahresumsatzes eine "unbeherrschbare Haftung" schaffe. Zudem vergleicht der Bericht die Sanktionsvorschriften in verabschiedeten oder noch im Entwurf befindlichen Durchführungsrechtsakten in Tschechien, Dänemark, Ungarn, Italien und Rumänien.

Tschechiens und Rumäniens Entwürfe für Sanktionsvorschriften bei Verstößen gegen die EU-Methanverordnung – Fallstudien

Zwei Fallstudien des Ecologic Instituts beleuchten, wie Rumänien und Tschechien die Sanktionsvorgaben der EU-Methanemissionsverordnung (EU-MER) umsetzen. Die Analyse zeigt deutliche Unterschiede: Rumäniens Entwurf weist schwerwiegende Lücken auf und entspricht in zentralen Punkten nicht den Anforderungen der EU-MER. Der tschechische Entwurf erfüllt viele Vorgaben, lässt jedoch wichtige Elemente wie Mindestbußen oder wirksame Abschöpfungsmechanismen offen. Beide Studien ordnen die Entwürfe im Vergleich zu Good Practice aus Dänemark und Italien ein und markieren klaren Handlungsbedarf für eine wirksame Umsetzung.

Umsetzung und Wirkungen von Fördermaßnahmen im ANK – Gutachten

Wie weit ist Deutschland bei der Umsetzung des Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz (ANK)? Dieses Gutachten liefert erstmals eine umfassende Analyse zur Umsetzung und Wirkung des ANK in zentralen Ökosystemen, von Mooren über Wälder bis hin zu Küstenräumen. Mit über 9.500 gestarteten Projekten und einer abgedeckten Fläche von 2,2 Millionen Hektar birgt das Programm großes langfristiges Potenzial für Klimaschutz und Biodiversität. Erste Ergebnisse zeigen jedoch auch Verzögerungen und strukturelle Hürden auf. Das Gutachten bietet belastbare Daten, wirkungsbasierte Modelle und gezielte Handlungsempfehlungen, um Monitoring und Wirksamkeit zu stärken und naturbasierte Lösungen in Deutschland und darüber hinaus zu skalieren.

Honorierungsmechanismen für eine klimafreundliche Landwirtschaft – Bericht

Eine klima- und umweltfreundliche Landwirtschaft ist möglich, wenn geeignete Anreiz- und Honorierungsmechanismen vorhanden sind. Der Bericht stellt einen Kategorisierungsrahmen für Honorierungsmechanismen auf europäischer Ebene vor. Dieser umfasst monetäre, nicht-monetäre und regulatorische Mechanismen und zeigt gleichzeitig zentrale Lücken auf. Er kartiert bestehende Instrumente und liefert praxisnahe Beispiele, die Landwirt:innen, Berater:innen, Politik, Behörden und weitere Akteure dabei unterstützen, sich in der schnell wachsenden und oft komplexen Landschaft von Honorierungsmechanismen zurechtzufinden.

Jenseits öffentlicher Gelder: Wie Kommunen naturbasierte Lösungen für die Klimaanpassung finanzieren können – Fact Sheet

Naturbasierte Lösungen sind zentral für die Anpassung an den Klimawandel. Stadtgrün und blaue Infrastruktur können beispielsweise Hitze und Überflutungsrisiko in Städten reduzieren. Doch wie können Kommunen solche Maßnahmen trotz knapper Mittel umsetzen? Anhand von Praxisbeispielen zeigt dieses Fact Sheet Finanzierungswege – von Crowdfunding bis Green Bonds – und ordnet ein, welche sich wann eignen. Zudem gibt es Empfehlungen, wie Bund und Länder unterstützen können.

Geringe Auswirkungen menschlicher Einflüsse auf die Zusammensetzung und Struktur von Fischgemeinschaften im tropischen Tieflandflusssystem – Artikel

Myanmar zählt zu den globalen Hotspots der Biodiversität und beherbergt über 570 Süßwasserfischarten, darunter zahlreiche endemische Arten. Gleichzeitig stehen die Flüsse des Landes unter wachsendem Druck durch Verschmutzung, Landnutzungsänderungen und sinkende Wasserqualität – Entwicklungen, die sowohl die Ökosysteme als auch die von Binnenfischerei abhängigen Gemeinschaften bedrohen. Eine neue Studie, an der auch Dr. Benjamin Kupilas vom Ecologic Institut beteiligt ist, liefert nun wichtige neue Erkenntnisse darüber, wie tropische Fischgemeinschaften auf diese Belastungen reagieren.

Rückblick: Präsentationen und Veranstaltungen

Das Gesetz im (Klima-)Wandel

Podiumsdiskussion: Dr. Stephan Sina

Wie kann das Recht zur Bewältigung der Klimakrise beitragen – und wo stößt es an Grenzen? Darüber diskutierte Dr. Stephan Sina vom Ecologic Institut am 26. November 2025 gemeinsam mit Studierenden der Humboldt-Universität zu Berlin. Auf Einladung von el§a Berli, dem Berliner Lokalverband der Europäischen Jurastudierenden-Vereinigung, sprach er gemeinsam mit Rechtsanwalt Michael Liesegang (Dombert Rechtsanwälte) über Chancen und Herausforderungen des Klimaschutzrechts.

Klimapolitik in der Landwirtschaft: Impulse aus einem EU-Mitgliedstaaten-Dialog

Podiumsdiskussion: Hugh McDonald

Bei einer von der dänischen EU-Präsidentschaft 2025 und der Europäischen Kommission organisierten Expertenveranstaltung umriss Hugh McDonald (Ecologic Institut) wesentliche politische Leitlinien für eine klimafreundlichere europäische Landwirtschaft. Seine Kernaussagen verdeutlichen, warum klare Ziele, faire Anreize und frühzeitige politische Maßnahmen für die Transformation des Agrarsektors unerlässlich sind. Eine Zusammenfassung der Sitzung ist verfügbar.

Digitale Lösungen für nachhaltigen Konsum

Vortrag: Aaron Best und Mandy Hinzmann

Am 20. November 2025 stellten Aaron Best und Mandy Hinzmann (beide vom Ecologic Institut) bei der Jahreskonferenz der "Community Nachhaltige Digitalisierung" im Bundesumweltministerium in Berlin innovative digitale Lösungen für einen nachhaltigen Konsum vor. Die Lösungen wurden im Projekt "DigiKon – Digitale Lösungen für den nachhaltigen Konsum in der Kreislaufwirtschaft" entwickelt, das vom Ecologic Institut gemeinsam mit dem IZT und GFA Consulting umgesetzt wurde. Präsentiert wurden drei gemeinsam mit Stakeholdern entwickelte Konzepte: eine gemeinwohlorientierte Sharing-Plattform für Bibliotheken der Dinge, eine Skalierungsstelle für digitale Lösungen der öffentlichen Hand und ein Chatbot für die nachhaltige Produktsuche.

MoorNet-Abschlusstagung

Die MoorNet-Abschlusstagung 2025 brachte Expert:innen aus Forschung, Praxis und Verwaltung zusammen, um drei Jahre nach Verabschiedung der Nationalen Moorschutzstrategie eine Zwischenbilanz zu ziehen. Im Fokus standen zentrale Umsetzungsthemen wie die bessere Vernetzung der Moorschutzakteure, Fragen der Finanzierung sowie Wege zur Beschleunigung von Planungs- und Genehmigungsprozessen für Wiedervernässungsmaßnahmen. Ergänzt durch Fachbeiträge, eine Exkursion und eine Postersession bot die Tagung wichtige Impulse für den zukünftigen Moorschutz. Alle Präsentationen stehen auf der MoorNet-Website zur Verfügung.

Mission Ozeane und Wasserschutz: Ziele erreichen

Der 5th EU Blue Parks Community Workshop zeigte eindrucksvoll, wie viel Expertise in der Mission "Ozeane & Gewässer" steckt. Mit fast 100 Teilnehmenden und Beiträgen aus 14 Projekten bot das Online-Event einen breiten Austausch zu Strategien für mehr Meeresschutz. Das Ecologic Institut war Mitveranstalter des Community-Workshops und trug maßgeblich dazu bei, Wissen zusammenzuführen und Innovationen zu fördern.

ZirTeNet auf der Textilmesse ADD-ITC in Aachen

ZirTeNet war mit sechs Verbundprojekten auf der ADD-ITC vertreten und bot einen kompakten Einblick in Lösungen für nachhaltige Textilien. Von Recyclingpotenzialen gebrauchter Baumwolle über langlebige Produktdesigns bis hin zu sortenreinen Verbundmaterialien zeigte das Netzwerk, wie Forschung konkrete Wege zur Transformation der Textilwirtschaft eröffnet.

News

Der Anlageausschuss: 30 Jahre erfolgreiches, streng nachhaltiges Investment mit Ökovision

Der unabhängige Anlageausschuss des Ökovision-Fonds setzte über drei Jahrzehnte Maßstäbe für strenge Nachhaltigkeitsstandards im Investmentbereich. Als längstes Projekt des Ecologic Instituts prägte er mit fachlich diverser Expertise, transparenten Entscheidungsprozessen und engagiertem Unternehmens-Feedback ein Anlageuniversum, das ökologische, soziale und ethische Verantwortung konsequent in den Mittelpunkt stellte – und nun nach mehr als 30 Jahren endet. Seine Arbeit trug wesentlich zur nachhaltigen Transformation von Wirtschaft und Finanzwelt bei.

Ecologic Institut wird offizieller Partner der Biodiversity Bridge

Das Ecologic Institut ist nun offizieller Partner der Biodiversity Bridge – einem Netzwerk, das die Rolle der biologischen Vielfalt in Wirtschaft und Gesellschaft stärkt. Aufbauend auf einem inspirierenden Erstgespräch mit Geschäftsführer Dr. Tobias Raffel verbindet die Partnerschaft Akteure aus Forschung, Politik und Privatsektor, um den Wissensaustausch zu vertiefen und gemeinsames Engagement für den Schutz der Natur zu fördern.