Bio-Wertschöpfungsketten für die Gemeinschaftsverpflegung
Marktinformationsgespräch
- Veranstaltung
- Datum
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- Ort
- Seddiner See, Deutschland
Wie kann mehr Bio aus Brandenburg auf die Teller in Kantinen oder Mensen kommen? Diese Frage stand im Mittelpunkt des Marktinformationsgesprächs "Bio-Wertschöpfungsketten für die Gemeinschaftsverpflegung", das am 19. November 2024 im Auftrag des Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz (MLUK, heute MLEUV) stattfand.
Ziel war es, die über 30 anwesenden Akteur:innen entlang der Wertschöpfungskette miteinander ins Gespräch zu bringen, neue Kooperationen zu fördern und konkrete Lösungsansätze für eine stärkere bio-regionale Versorgung in der Außer-Haus-Verpflegung zu erarbeiten.
Ein Tag für Austausch, Impulse und neue Ideen
Der Vormittag stand ganz im Zeichen der Praxis: Erzeuger wie SpeiseGut, Verarbeitungs- und Handelsunternehmen wie GEKO und Terra Naturkost, Caterer und Kantinen wie GREENs unlimited und das Studierendenwerk Ost: Brandenburg teilten ihre Erfahrungen, Herausforderungen – und Erfolgsfaktoren.
Der Nachmittag bot Raum für vertiefende Workshops:
- Wie kann die Kooperation zwischen Landwirtschaft, Kantinen und Gastronomie gelingen? Einblicke lieferte u. a. der Biohof Werder.
- Welche Chancen bietet das Qualitätszeichen "bio Brandenburg"? Jens Luther vom MLUK (heute MLEUV) stellte Perspektiven für regionale Bio-Vermarktung vor.
Gemeinsam für mehr Bio in Brandenburgs Küchen – zentrale Erkenntnisse
Die Veranstaltung hat deutlich gemacht: Bio und Regionalität in der Gemeinschaftsverpflegung brauchen mehr als gute Ideen. Es braucht stabile Partnerschaften, funktionierende Logistik und verlässliche Abnahmewege. Im Dialog wurden neue Kontakte geknüpft und konkrete Lösungsansätze diskutiert.
- Gemeinschaftsverpflegung als Motor regionaler Bio-Wertschöpfung
Die Gemeinschaftsverpflegung hat großes Potenzial, regionale Bio-Landwirtschaft zu stärken – dank ihres täglichen, planbaren Bedarfs. Damit dieses Potenzial greift, braucht es eine bessere ressortübergreifende Abstimmung, insbesondere zwischen dem MLUK (Ökoaktionsplan) und dem MSGIV (Ernährungsstrategie). Gleichzeitig braucht es stärkere politische Unterstützung, etwa durch Kantinen-Beratungsprogramme wie die Kantine Zukunft oder durch verbindliche Vorgaben für die Außer-Haus-Verpflegung in öffentlichen Einrichtungen. - Praktikerwissen schafft Lösungen
Wenn Akteur:innen entlang der gesamten Kette – von der Landwirtschaft über Verarbeitung und Handel bis zur Küche – zusammenarbeiten, entstehen tragfähige Lösungen. Die Verarbeitungsstufe bleibt dabei ein zentrales, bisher unterversorgtes Bindeglied. - Drei Herausforderungen auf dem Weg in die Küchen
Für mehr regionale Bio-Produkte in der GV müssen folgende Hürden angegangen werden:
• fehlende Vorverarbeitungskapazitäten (z. B. Schälen, Schneiden),
• Wiederbelebung handwerkliche Küchentechniken,
• effiziente logistische Bündelung kleiner Mengen.
Hier sind gezielte Investitionen, Modellprojekte, Plattformen und regelmäßige runde Tische gefragt, um Strukturen zu schaffen und Akteure zu vernetzen.
Die ausführliche Dokumentation mit allen Erkenntnissen, Beiträgen und Ergebnissen der Workshops finden Sie in der Veranstaltungsdokumentation.