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Ecologic Institut Newsletter Nr. 274 – Juli 2025

Ecologic Institut Newsletter Nr. 274 – Juli 2025

Ecologic Institut Newsletter

Veröffentlichungen

Internationale Ölförderabgabe – Bericht

Eine internationale Ölförderabgabe könnte jährlich Milliarden für den Klimaschutz mobilisieren – im Einklang mit dem Verursacherprinzip. Der Bericht zeigt, wie eine CO₂-basierte Abgabe auf gefördertes Rohöl gestaltet werden kann, welches finanzielle Potenzial sie birgt und welche sozialen sowie politischen Herausforderungen damit verbunden sind. Im Fokus stehen makroökonomische Effekte, Auswirkungen auf Haushalte, politische Umsetzbarkeit und mögliche Alternativen. 

Erneuerbare Energien, Elektrifizierung und Flexibilität – für eine wettbewerbsfähige Transformation des EU-Energiesystems bis 2030 – Bericht

Erneuerbare Energien, Elektrifizierung und Flexibilität stellen zentrale Stellschrauben zur Dekarbonisierung des EU-Energiesystems dar. Dieser Bericht der Europäischen Umweltagentur analysiert systematisch die bisherigen Fortschritte in den Bereichen Strom, Wärme und Verkehr auf dem Weg zum 2030-Klimaziel. Die Bilanz: Während der Stromsektor vorankommt, hinken Wärme und Verkehr deutlich hinterher. Um das 2030-Klimaziel zu erreichen, braucht es mehr Tempo, gezielte Investitionen und stärkere politische Impulse.

Erreichung der 2030-Klimaziele: Lücken bei der Transparenz und dem Informationsgehalt politischer Instrumente und Maßnahmen in den NECPs der Mitgliedstaaten – Bericht

Sind die nationalen Energie- und Klimapläne (NECPs) der EU-Staaten fit für das 2030-Ziel? Der neue ECNO-Bericht vergleicht die finalen NECPs von Frankreich, Irland, Italien und Schweden und zeigt deutliche Transparenz- und Informationslücken. Ohne eine klare Vision der erforderlichen politischen Instrumente und Maßnahmen droht ein Verfehlen der Klimaziele. Der Bericht liefert fundierte Empfehlungen zur Stärkung der nationalen Pläne, um eine glaubwürdige und wirksame Transformation zu einer klimaneutralen Gesellschaft zu fördern.

Stadtnatur-Pläne als Strategie für deutsche Kommunen – Bericht

Stadtnatur braucht mehr als nur gute Absichten - sie braucht eine Strategie. Das neue BfN-Gutachten zeigt, wie Kommunen Stadtnatur-Pläne im Sinne der EU-Biodiversitätsstrategie 2030 gestalten können: ambitioniert, integrierend und lokal anpassbar. Es beleuchtet Potenziale, Abgrenzungen zu bestehenden Instrumenten und Praxiserfahrungen aus vier Städten. Ein Leitfaden bietet konkrete Einstiegspunkte und zeigt: Kommunen brauchen gezielte Unterstützung, um Stadtnatur-Pläne wirkungsvoll umzusetzen.   

Die Integration der Natur in die Hydrologie, Ökologie und Gesellschaft von Städten – NICHES Policy Briefs

Nach drei Jahren gemeinsamer Forschung ist das NICHES-Projekt nun abgeschlossen. Zusammen mit Partnern und lokalen Interessengruppen untersuchte das Projekt, wie naturbasierte Lösungen (NBS) die Widerstandsfähigkeit städtischer Wassersysteme stärken können. Zwei neue Policy Briefs fassen wichtige Erkenntnisse zu politischen Ansätzen zusammen. Diese ermöglichen es Kommunen, mithilfe von NBS wirksam gegen Mischwasserüberläufe (CSOs) vorzugehen. Zudem wird aufgezeigt, wie partizipative Prozesse den Übergang zu nachhaltigen städtischen Wassersystemen unterstützen können.

Das Potenzial europäischer Küstenfeuchtgebiete erschließen: Integration in nationale Renaturierungspläne – Policy Brief

Küstenfeuchtgebiete sind zentrale Verbündete im Natur- und Klimaschutz – wenn sie konsequent mitgedacht werden. Der neue Policy Brief des EU-Projekts RESTORE4Cs zeigt, wie sie wirksam in Nationale Wiederherstellungspläne (NRPs) integriert werden können. Er liefert zentrale Empfehlungen zu Monitoring, politischer Abstimmung und dem Potenzial naturbasierter Lösungen für resilientere Ökosysteme, mehr Klimaschutz und bessere Synergien in der Umweltpolitik.

Biologische Vielfalt berücksichtigen in der Städtebauförderung – Bericht

Wie lässt sich biologische Vielfalt systematisch in der Städtebauförderung verankern? Die neue Publikation des Bundesamts für Naturschutz gibt praxisnahe Empfehlungen für Kommunen – basierend auf 52 integrierten Stadtentwicklungskonzepten, Interviews und Best-Practice-Beispielen. Drei zentrale Handlungsfelder zeigen auf, wie Stadtgrün, Gebäudemaßnahmen und Prozesse biodiversitätsgerecht gestaltet werden können. Das Ecologic Institut hat als Projektpartner zentrale Analysen und Impulse beigesteuert.

Behördliche Entscheidungsspielräume zur Wiedervernässung organischer Böden im Planungs- und Ordnungsrecht – Hintergrundpapier

Moorschutz braucht rechtliche Klarheit – und den Mut, bestehende Spielräume zu nutzen. Ein neues Hintergrundpapier aus dem Projekt MoorNet zeigt, wie Behörden Wiedervernässungsprojekte schon heute im geltenden Rechtsrahmen effizient umsetzen können. Es gibt praxisnahe Hinweise zu Planungs- und Zulassungsverfahren, thematisiert Zielkonflikte im Naturschutzrecht und richtet sich an Verwaltungsmitarbeitende ebenso wie an private Projektträger, mit juristischer Expertise vom Ecologic Institut.  

Planung und Genehmigung von Moorschutzvorhaben in Niedersachsen – Arbeitshilfe

Moore schützen heißt Klima und Biodiversität schützen – aber wie gelingt die Wiedervernässung in der Praxis? Eine neue Arbeitshilfe unterstützt Vorhabenträger:innen in Niedersachsen bei Planung, Finanzierung und Genehmigung von Moorschutzprojekten. Sie gibt einen strukturierten Überblick über Projektphasen, Planungsinhalte und Fördermöglichkeiten und richtet sich an Behörden, Kommunen, Verbände, Stiftungen, private Akteure sowie landwirtschaftliche Betriebe.

Kartierung politischer Maßnahmen und kooperativer Initiativen für einen systemischen Wandel hin zu einer naturpositiven Wirtschaft - Bericht

Wie gelingt der Wandel hin zu einer naturpositiven Wirtschaft?  Der neue Bericht des EU-Projekts GoNaturePositive! analysiert bestehende politische Maßnahmen und Kooperationsinitiativen der EU, bewertet ihr Potenzial zur Förderung von Renaturierung, Systemwandel und naturpositiven Investitionen – und identifiziert zentrale Handlungsfelder. Ergänzt wird die Analyse durch sektorspezifische Kurzberichte zu Agri-Food, Blauer Wirtschaft, Forstwirtschaft, gebauter Umwelt und Tourismus. Beiträge für eine naturfreundliche Zukunft – fundiert, praxisnah und politikrelevant. 

Echte Kreislaufwirtschaft für Kunststoffe erfordert eine vollumfassende Kostenrechnung – Artikel

A truly circular plastic economy requires more than recycling. This new article, co-authored by Ecologic Institute, calls for a systemic shift. Fossil fuel and plastic production subsidies distort markets and block innovation. The article outlines key policy recommendations for the UN plastics treaty, including phasing out harmful subsidies, introducing a polymer production fee, and mandating a global phase-out of single-use plastics. A bold call to confront the true costs of plastic and reshape the system from the ground up. 

Climate Change and Criminal Justice – Buchkapitel

In dem Kapitel "Climate Change and Criminal Justice" beleuchtet Stephan Sina, Senior Fellow am Ecologic Institut, warum das Strafrecht bisher nur eine Nebenrolle im Klimaschutz spielt – und ob sich das ändern sollte. Der Beitrag erscheint im kürzlich veröffentlichten Sammelband “A Research Agenda for Environmental Crime and the Law”, herausgegeben von Ricardo Pereira (Cardiff University) und Teresa Fajardo (Universität Granada) und publiziert bei Edward Elgar. Sina diskutiert, welche rechtlichen Hürden einer Kriminalisierung schwerer Verstöße gegen Klimaschutzgesetze im Weg stehen, und skizziert mögliche zukünftige Entwicklungen. Der Band umfasst 14 Beiträge zu aktuellen Themen des Umweltstrafrechts, von Ökozid über Artenkriminalität bis hin zu künstlicher Intelligenz.

Rückblick: Veranstaltung

Digital Planen – Nachhaltig Handeln

Vortrag: Jenny Tröltzsch, Flora Dicke

Wie kann digitale Planung helfen, Städte klimaresilient zu gestalten? Die Abschlussveranstaltung des AMAREX-Projekts in Köln präsentierte neue Ansätze zur Regenwasserbewirtschaftung und ein Online-Tool zur Bewertung lokaler Auswirkungen. Fachlicher Austausch, interaktive Formate und praxisnahe Workshops zeigten, wie blau-grüne Infrastruktur strategisch in Planungsprozesse integriert werden kann – mit aktiver Beteiligung des Ecologic Instituts.

News

Förderung einer zirkulären, regenerativen und wettbewerbsfähigen Bioökonomie – Beitrag zur öffentlichen Konsultation der Europäischen Kommission

Als Teil des Beitrags zur öffentlichen Konsultation der Europäischen Kommission "Auf dem Weg zu einer zirkulären, regenerativen und wettbewerbsfähigen Bioökonomie" unterstützte das Ecologic Institut den politischen Diskurs durch gezielte Publikationen und strategisches Engagement aktiv. Die Veröffentlichungen, die in den Horizont-Europa-Projekten SCALE-UP und 3-CO entstanden sind, spiegeln konkrete regionale Erfahrungen wider und fördern einen Übergang, der ökologische Grenzen respektiert, die regionale Governance stärkt und soziale Inklusion gewährleistet.

Stellenausschreibung

Freiwilliges Ökologisches Jahr

Du willst Dich für Umwelt und Nachhaltigkeit engagieren und gleichzeitig praktische Einblicke in Büroorganisation oder Wissenschaftskommunikation gewinnen? Dann bewirb Dich für ein FÖJ beim Ecologic Institut! Zwei spannende Stellen im Orga Team und im Kommunikation & Events Team warten auf Dich.

Inhalte