Damit die EU bis 2050 Klimaneutralität erreicht, sind eine zielorientierte Politikgestaltung und ein gutes Monitoring erforderlich, um zu garantieren, dass die europäischen Wirtschaftsbereiche auf dem richtigen Weg sind und bleiben. Darüber hinaus muss die EU-Klimapolitik die Kohärenz zwischen den kurzfristigen Maßnahmen der EU-Mitgliedstaaten und dem übergreifenden Langzeitziel sicherstellen. Während der zweijährigen Projektlaufzeit (2021-2022) führte das Ecologic Institut mehrere zusammenhängende Forschungsprojekte zur Effizienz und Eignung der EU-Klimapolitik für eine Netto-Null-Zukunft durch.

Zu den wichtigsten analytischen Arbeiten gehörten:

• Follow-up und Machbarkeitsstudie für ein Net Zero Monitoring Framework: In vorangegangenen Projekten entwickelte das Ecologic Institut ein technisches Monitoringsystem für eine indikatorenbasierte Bewertung des Fortschritts in Richtung Netto-Null in der EU sowie politische Empfehlungen für dessen Nutzung durch EU-Institutionen. In diesem Projekt wurde eines Netto-Null-Anzeigers (Net Zero Scoreboard) als Konzeptnachweis erstellt, einige ausgewählte Indikatoren erprobt sowie ein technischer Workshop zum Monitoring des Netto-Null-Fortschritts durchgeführt.
• Beiträge zu den Diskussionen über die Bewertungen der Kohärenz der EU-Politik im Rahmen des EU-Klimagesetzes: Das EU-Klimagesetz sieht vor, dass die Europäische Kommission ab September 2023 alle fünf Jahre Maßnahmen der Union und der Mitgliedstaaten auf ihre Konsistenz mit dem Klimaneutralitätsziel überprüft. In Zusammenarbeit mit dem WWF EPO und E3G erstellte das Ecologic Institut ein Strategiepapier über die Bedeutung von Politikkonsistenz und wie sie gemessen werden kann. Außerdem nahm es an Workshops teil, die Entscheidungsträger:innen, Forscher:innen und die Zivilgesellschaft zusammenbrachten, um Politikkonsistenz im Allgemeinen und in verschiedenen Wirtschaftssektoren wie Verkehr, Landwirtschaft/LULUCF und Gebäude zu diskutieren.
• Info-Matrix, Memo und Deep Dives zu Klimarahmengesetzen in der EU: Klimarahmengesetze werden europaweit sowohl auf nationaler Ebene als auch auf EU-Ebene seit der Verabschiedung des EU-Klimagesetzes im Jahr 2021 eingeführt. Diese Rechtsinstrumente legen einen übergreifenden Rahmen für Klimamaßnahmen fest, einschließlich rechtlich verbindlicher Ziele und der Institutionen und Prozesse, die zur Erreichung dieser Ziele erforderlich sind. Um die Vielfalt der Ansätze und die jüngsten Entwicklungen in der Gesetzgebung zu dokumentieren, erstellte das Ecologic Institut eine Online-Ressource mit dem Namen "Climate Framework Laws Info-Matrix" und ein begleitendes Memo. Die Ressource wurde im Rahmen der ECF Governance Hub Dialoge in speziellen Vertiefungssitzungen zu Klimagesetzen vorgestellt.
• Umfassende Bewertung der nationalen Langzeitstrategien (LTS) in der EU: Die EU Governance-Verordnung verpflichtet die Mitgliedstaaten, eine nationale LTS für das Jahr 2050 zu erstellen. Die Verordnung schreibt die Kohärenz zwischen den in den nationalen Energie- und Klimastrategien (NECP) der Länder dargelegten Politiken und Maßnahmen und den in den LTS dargelegten Pfaden und langfristigen Zielen vor. In diesem Projekt bewertete das Ecologic Institut die LTS der Mitgliedstaaten, mit dem Ziel eine Informationsquelle zur Verfügung zu stellen, die dazu beiträgt, die langfristige Planung zur Klimaneutralität auf nationaler und EU-Ebene zu verbessern. Die Erkenntnisse aus der Analyse wurden im September 2022 in dem Bericht "Charting a Path to Net Zero" veröffentlicht.
• Strategie für die Kohlendioxid-Entnahme (CDR) – Scoping-Papier und Outreach: Trotz der Bedeutung der Kohlendioxid-Entnahme ("Carbon Dioxide Removal", CDR) wird in den Szenarien und den Diskussionen darüber oft nicht auf die Frage eingegangen, wie CDR in diesem Umfang erreicht werden kann. Diese Arbeit soll dazu beitragen, den Rahmen für die Debatte abzustecken und den Austausch zwischen den verschiedenen Gruppen voranzutreiben, die für die Annahme einer EU-Strategie zur Kohlendioxid-Entnahme relevant sind. Ein Scoping-Papier konzentrierte sich auf das angestrebte Ergebnis dieser Aktivität – die eingehende Diskussion und – möglicherweise – die Annahme einer EU-Umzugsstrategie, einschließlich erster Überlegungen zur politischen Strategie und Machbarkeit.

Zu den weiteren unterstützenden und weiterführenden Arbeiten gehörten:

• Das fortgesetzte Engagement des Ecologic Instituts in den ECF-Initiativen LOTUS und Governance Hub: Diese von ECF initiierten Dialognetzwerke zielten darauf ab, eine integrierte Perspektive auf die EU-Klimagovernance über die verschiedenen politischen Prozesse hinweg zu bieten. Das Ecologic Institut war als Impulsgeber beteiligt und organisierte Sitzungen zu Klimaplanung und -gesetzen.
• Weitere Analyse und Öffentlichkeitsarbeit für das European Climate Neutrality Observatory (ECNO): Diese Arbeit baute auf einem früheren Scoping-Projekt des Ecologic Instituts zur Schaffung einer solchen Einrichtung auf, das 2021 begann – und umfasste weitere Stakeholder-Befragungen und -Analysen sowie Öffentlichkeitsarbeit für die Gründung eines Forschungskonsortiums zur Umsetzung des Konzepts.
• Veranstaltung und Öffentlichkeitsarbeit zu einem indikatorbasierten Netto-Null-Monitoringsystem: Im Rahmen des vorangegangenen Projekts "Umsetzung des European Green Deal" erstellte das Ecologic Institut eine Bewertungsmatrix, die auf Netto-Null-Indikatoren basiert, um den Fortschritt in Richtung Klimaneutralität zu messen und schlug politische Empfehlungen vor. Im Juni 2021 organisierten die Forscher:innen eine Auftaktveranstaltung für das vorangegangene Projekt und sprachen mit Vertreter:innen der Europäischen Kommission, Partnerorganisationen und anderen Stakeholdern.