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Zukunftsfähig? Wie sich die neue Bundesregierung in der Umweltpolitik aufstellt.

Horizon Scan

Veranstaltung
Datum
Ort
Berlin, Deutschland
Aktive Rolle
Prof. Dr. Kai Niebert

Innovationsoffensive und Wachstumsimpulse – das sind einige der wichtigsten Schwerpunkte der neuen Bundesregierung. Nur wie sieht es mit dem politischen Fokus in der Umwelt- und Klimapolitik aus? In kleiner Runde diskutierten wir im Rahmen von Horizon Scan mit Vertreter:innen aus Politik und Behörden, aus Wissenschaft und Zivilgesellschaft über die aktuelle Umweltpolitik in Deutschland. Erörtert wurden Fragen wie: Stellt der Koalitionsvertrag die richtigen Weichen? Wurden die Zukunftsressorts kompetent und engagiert besetzt? Und wie lassen sich erste Impulse der neuen Regierung deuten? 

Für den Impulsvortrag konnten wir mit Prof. Dr. Kai Niebert, Präsident des Deutschen Naturschutzrings (DNR), einen herausragenden Nachhaltigkeitsexperten gewinnen, der als profunder Kenner der deutschen Umweltpolitik und als Mitglied des Rates für Nachhaltige Entwicklung die umweltpolitischen Weichenstellungen der neuen Bundesregierung einordnet. In der engagierten Debatte wurde schnell klar, dass wir alle uns aus unseren Komfortzonen heraus bewegen müssen, denn nur gemeinsam werden wir nachhaltige Verbesserungen für Natur und Umwelt als unsere Lebensgrundlagen erreichen können. Kai Niebert brachte es auf den Punkt: „Wir müssen tatsächlich in Infrastrukturen investieren, um den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken, den Kampf ums Klima zu gewinnen und das Vertrauen in den funktionierenden Staat zurückzuerhalten.“

Horizon Scan ist unser neuer, exklusiver Diskussionsabend zu Fragen der Zukunft und unsere Zukunftsfähigkeit. Hier beschäftigen wir uns mit grundlegenden Fragen zu nachhaltiger Entwicklung, Forschung und Umweltpolitik. 

Horizon Scan ist der neue, exklusive Diskussionsabend des Ecologic Instituts über Fragen der Zukunft und unsere Zukunftsfähigkeit.
veranstaltet von
Aktive Rolle
Prof. Dr. Kai Niebert
Team
Datum
Ort
Berlin, Deutschland
Sprache
Deutsch
Schlüsselwörter
Deutschland

Förderung einer zirkulären, regenerativen und wettbewerbsfähigen Bioökonomie

Unser Beitrag zur öffentlichen Konsultation der Europäischen Kommission

News
Datum
Ort
Brussels, Belgien

Als Teil des Beitrags zur öffentlichen Konsultation der Europäischen Kommission „Auf dem Weg zu einer zirkulären, regenerativen und wettbewerbsfähigen Bioökonomie“ hat das Ecologic Institut den politischen Diskurs durch gezielte Publikationen und strategisches Engagement aktiv unterstützt. Diese Veröffentlichungen, die im Rahmen der Horizon Europe Projekte SCALE-UP und 3-CO entstanden sind, spiegeln konkrete regionale Erfahrungen wider und fördern einen Übergang, der ökologische Grenzen respektiert, die regionale Governance stärkt und soziale Inklusion gewährleistet.

Die vorgestellten Strategiepapiere befassen sich mit drei kritischen Dimensionen des Wandels der Bioökonomie: ökologische Nachhaltigkeit, Innovation in der Governance und soziales Empowerment. Gemeinsam liefern sie faktenbasierte Empfehlungen für die laufende Überarbeitung der EU-Bioökonomie-Strategie. Die Erkenntnisse beruhen auf praktischen Erfahrungen aus ganz Europa, die von der Umweltüberwachung über die Multi-Level-Governance bis hin zur Innovation an der Basis reichen, und unterstreichen die Notwendigkeit einer gerechten, ortsbezogenen und widerstandsfähigen Bioökonomie. Diese politischen Erkenntnisse wurden auf der European Rural Circular Bioeconomy Conference (EuRCBC) vorgestellt, die am 13. und 14. Mai 2025 in Brüssel und online stattfand und auf der das SCALE-UP-Projekt eine zentrale Rolle spielte.

Ausbau der biobasierten Produktion innerhalb ökologischer Grenzen 

In diesem Kurzdossier wird betont, dass die Steigerung der Effizienz in der Bioökonomie mit der Einhaltung ökologischer Grenzen einhergehen muss. Auf der Grundlage von Nachhaltigkeitsbewertungen in sechs europäischen Pilotregionen wird die Notwendigkeit einer besseren Umweltüberwachung, regional verfügbarer Daten und der Entwicklung strategischer Lieferketten hervorgehoben. Der Bericht fordert integrierte Überwachungsrahmen, die das Vorsorgeprinzip einbeziehen und die Aktivitäten der Bioökonomie mit der Gesundheit der Böden, der Wasserqualität und der biologischen Vielfalt verknüpfen. Regionale Beobachtungsstellen werden als vielversprechende Instrumente zur Steuerung der Biomassemobilisierung unter Einhaltung der lokalen Umweltgrenzen vorgestellt.

Mehr über das Kurzdossier zum Thema "Ausbau der biobasierten Produktion innerhalb ökologischer Grenzen"

Von der Strategie zur Aktion für eine regionale, partizipative und nachhaltige EU-Bioökonomie

Dieses gemeinsame Strategiepapier - entwickelt mit RuralBioUp, BioRural und MainstreamBIO - plädiert für eine partizipative, regional verankerte Bioökonomie. Es identifiziert vier Schlüsselprioritäten: Kapazitätsaufbau, nachhaltige Biomassemobilisierung, politische Kohärenz und maßgeschneiderte Finanzierung. Auf der Grundlage einer umfassenden Einbeziehung von Interessengruppen unterstreicht das Papier die Bedeutung der Unterstützung von Primärerzeugern, der Schaffung integrativer Governance-Strukturen und der Förderung kooperativer Geschäftsmodelle. Es fordert außerdem eine Abstimmung zwischen EU-Strategien und regionaler Umsetzung und empfiehlt strukturierte Multi-Akteurs-Plattformen sowie eine bessere Integration ländlicher Akteure in Entscheidungs- und Finanzierungsprozesse.

Mehr über das Strategiepapier „Von der Strategie zum Handeln für eine regionale, partizipative und nachhaltige EU-Bioökonomie“.

Den Wandel von Grund auf ermöglichen: Förderung der sozialen Innovation in der Bioökonomie

Soziale Innovation ist eine wesentliche Voraussetzung für eine Bioökonomie, die nicht nur grün, sondern auch gerecht und integrativ ist. In diesem Kurzdossier werden Basisinitiativen in ganz Europa - wie z. B. gemeinschaftliche landwirtschaftliche Betriebe, Wiederverwendungszentren und lokale Genossenschaften - untersucht und die Hindernisse, mit denen sie konfrontiert sind, analysiert. Er empfiehlt gezielte EU- und nationale Unterstützung für soziale Innovatoren, einschließlich flexibler Finanzierung, fairen Zugangs zur Zertifizierung und stärkerer politischer Anerkennung im Rahmen der Bioökonomie.

Mehr über das Kurzdossier "Enabling change from the ground up: Förderung der sozialen Innovation in der Bioökonomie"

Spotlight der Veranstaltung

Europäische Konferenz zur Kreislaufwirtschaft im ländlichen Raum (EuRCBC)

13-14 Mai 2025 | Brüssel & Online

Auf der EuRCBC haben das Ecologic Institut und das SCALE-UP Projekt einen kritischen Austausch darüber geführt, wie eine ortsbezogene, inklusive und wettbewerbsfähige Bioökonomie gefördert werden kann. Die Konferenz fand im Comet Louise in Brüssel statt und brachte Stakeholder aus Politik, Industrie, Forschung und lokalen Gemeinschaften zusammen. Die Mitglieder des SCALE-UP-Teams Holger Gerdes, Zoritza Kiresiewa und Gerardo Anzaldúa leisteten einen aktiven Beitrag in Form von Hauptvorträgen, Podiumsdiskussionen und Breakout-Sessions.

Zu den Höhepunkten gehörten:

  • Präsentation der Mission von SCALE-UP zur Unterstützung von sechs verschiedenen Pilotregionen.
  • Podiumsdiskussionen über integrierte Governance, Innovationsbarrieren und die Mobilisierung von Biomasse.
  • Gemeinsame Vorstellung eines Strategiepapiers zur Überbrückung von Lücken in der ländlichen Bioökonomie, das gemeinsam mit den Schwesterprojekten RuralBioUP, BioRural und MainstreamBIO entwickelt wurde.
  • Live-Schrift-Visualisierung, die den „Ideenfluss“ der Projekte und Teilnehmer festhält.

 Mehr über die Europäische Konferenz zur Kreislaufwirtschaft im ländlichen Raum

 

Unterstützung des politischen Diskurses durch gezielte Veröffentlichungen und strategisches Engagement

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Finanzierung
Team
Dauer
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Projekt-ID
Schlüsselwörter
circular bioeconomy EU, regenerative bioeconomy strategy, competitive bioeconomy Europe, regional bioeconomy action, bioeconomy policy recommendations, SCALE-UP project bioeconomy, social innovation in bioeconomy, sustainable biomass mobilization, multi-level bioeconomy governance, ecological boundaries in biobased production
European Union regions, rural Europe, Brussels bioeconomy conference, six European pilot regions, regional bioeconomy hubs, EU member states, local European communities, regional governance zones, Europe-wide stakeholder networks
sustainability assessments, stakeholder engagement, regional pilot projects, integrated monitoring frameworks, participatory governance models, grassroots innovation mapping, capacity building programs, cooperative business models, multi-actor policy platforms, place-based bioeconomy strategies
European Union regions, rural Europe, Brussels bioeconomy conference, six European pilot regions, regional bioeconomy hubs, EU member states, local European communities, regional governance zones, Europe-wide stakeholder networks
sustainability assessments, stakeholder engagement, regional pilot projects, integrated monitoring frameworks, participatory governance models, grassroots innovation mapping, capacity building programs, cooperative business models, multi-actor policy platforms, place-based bioeconomy strategies

International Oil Extraction Levy

Design recommendations and impact analysis

Publikation
Zitiervorschlag

Santos, L., Jakob, M., Gardiner, J., Dicke, F., & Görlach, B. (2025). International oil extraction levy: Design recommendations and impact analysis. Ecologic Institute.

Dieser Bericht untersucht die Gestaltung und die Auswirkungen einer internationalen Ölförderabgabe als Mechanismus zur Mobilisierung neuer Quellen für die Klimafinanzierung. Die bewertete Abgabe legt einen Preis für das in gefördertem Rohöl enthaltene CO₂ fest, wodurch die Produktionskosten steigen und wahrscheinlich auch die Ölpreise für die Endverbraucher. Der Bericht quantifiziert das Einnahmepotenzial, die makroökonomischen Auswirkungen und die Verteilungseffekte der Abgabe auf Haushaltsebene unter verschiedenen Szenarien. Er bewertet auch die politische Durchführbarkeit, untersucht alternative Ansätze wie verbrauchsabhängige Abgaben und gibt Empfehlungen für die Gestaltung der Förderabgabe.

Unsere Analyse zeigt, dass eine solche Abgabe ein beträchtliches Einnahmepotenzial birgt. Im zentralen Szenario (S2), in dem eine kleine Gruppe von Ländern mit hohem Einkommen teilnimmt und die Abgabesätze schrittweise angehoben werden (beginnend bei 5 USD/tCO2 und einer jährlichen Erhöhung um 5 USD), könnten die jährlichen Einnahmen bis 2035 85 Milliarden USD erreichen. Dieser Betrag entspricht 28 % des auf der COP29 in Baku festgelegten Klimafinanzierungsziels von 300 Milliarden USD. Ambitioniertere Szenarien – mit vollständiger Beteiligung und steileren Preisverläufen – könnten bis zu 571 Milliarden US-Dollar jährlich einbringen. Diese Schätzungen verdeutlichen das erhebliche finanzielle Potenzial der Einführung einer Ölförderabgabe auf globaler Ebene.

Die Abgabe würde jedoch den Weltmarktpreis für Öl erhöhen und zusätzliche Kosten auf die Verbraucher verlagern, wenngleich die Auswirkungen auf die Haushalte voraussichtlich relativ gering ausfallen werden. Um die Akzeptanz der Politik zu verbessern, sind gezielte Ausgleichsregelungen für bedürftige Haushalte unerlässlich. Da es sich bei einer Ölförderabgabe um einen freiwilligen Mechanismus handelt, dem sich die Länder anschließen müssen, ist die politische Durchführbarkeit das größte Hindernis. Weitere Hindernisse sind die Steuerhoheit und die Schwierigkeiten bei der Integration neuer Abgaben in die nationalen Rechtssysteme. Um diese zu überwinden, sind neben technischen Konzepten auch eine tiefgreifende politische Strategie, internationale Zusammenarbeit und nachhaltige politische Innovationen erforderlich.

Ein globaler Öl-Abgabe-Mechanismus kann jährlich bis zu 571 Mrd. $ für Klimafinanzierung mobilisieren – im Einklang mit dem Verursacherprinzip. Politische Umsetzbarkeit bleibt die zentrale Herausforderung.

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Sprache
Englisch
Autorenschaft
Benjamin Görlach
Prof. Dr. Luan Santos
Dr. Michael Jakob
Finanzierung
Verlag
Jahr
Umfang
28 S.
Projekt
Projekt-ID
Inhaltsverzeichnis
Schlüsselwörter
Internationale Ölförderabgabe, Klimafinanzierung, CO₂-Bepreisung, eingebettetes CO₂, fossile Brennstoffe, Verursacherprinzip, Klimaschutz, Klimaanpassung, Einnahmen aus CO₂-Abgaben, globale Klimapolitik, Klimagerechtigkeit, innovative Finanzierung, auf Gerechtigkeit basierendes Design, inländische CO₂-Abgabe, Ölmarktmodellierung, Internalisierung von Klimakosten
Wirkungsanalyse, Szenariomodellierung, makroökonomische Analyse, Verteilungseffektbewertung, Politikgestaltung, Einnahmenprognose, Ölmarktmodellierung, Bewertung der Auswirkungen auf die Gerechtigkeit, Vergleich politischer Szenarien, quantitative Schätzung, Sensitivitätsanalyse, Bewertung alternativer politischer Instrumente

Den Übergang zu einer naturpositiven Wirtschaft fördern

GoNaturePositive!-Sektorberichte

News
Datum
Ort
Berlin, Deutschland

Im Rahmen des EU-geförderten Projekts GoNaturePositive! wurden fünf sektorbezogene Kurzberichte entwickelt, die untersuchen, wie zentrale Wirtschaftsbereiche zu einer naturpositiven Wirtschaft beitragen können. Die Berichte behandeln die Sektoren Agri-Food-Systeme, gebautes Umfeld, Forstwirtschaft, Tourismus und blaue Wirtschaft. Sie beleuchten die jeweiligen Herausforderungen, Chancen und politischen Handlungsempfehlungen, die notwendig sind, um diese Sektoren im Sinne des Natur- und Biodiversitätsschutzes umzuwandeln. Die Kurzberichte dienen als Grundlage für die weitere Projektarbeit – etwa zur Prioritätensetzung, zum Abbau politischer Hürden und zur Umsetzung gezielter Maßnahmen an den Pilotstandorten des Projekts.

Zentrale Botschaften der sektoralen Kurzberichte sind nachfolgend skizziert. Die Berichte ergänzen den ausführlicheren Analysebericht "Mapping policy and co-operate initiative landscapes for systemic change towards a nature-positive economy".

Agri-Food-Systeme

Die Landwirtschaft nimmt 38 % der Landfläche in der EU ein, ist jedoch zugleich Hauptverursacher von Belastungen für europäische Lebensräume – sie steht für 48 % der umweltbedingten Druckfaktoren auf Ökosysteme. Ein Wandel hin zu einem naturpositiven Sektor ist bereits im Gang, etwa durch den wachsenden Anteil ökologischer Landwirtschaft und durch naturpositive Maßnahmen wie Moorrenaturierung, Reduktion synthetischer Pestizide oder regenerative Anbauformen, die durch öffentliche und private Initiativen gefördert werden. Um diesen Wandel zu beschleunigen, braucht es eine systemischere Politikgestaltung mit klaren, verbindlichen Langfristzielen, sektorübergreifenden Synergien, finanzieller Anerkennung von Ökosystemleistungen, wirksamen Renaturierungsmaßnahmen und partizipativen Ansätzen.

Zum Sektorbericht "Agri-Food Systems" ...

Blaue Wirtschaft

Die blaue Wirtschaft trägt etwa 2 % zur EU-Wirtschaftsleistung bei, verursacht jedoch durch zerstörerische Eingriffe wie Grundschleppnetzfischerei, Übernutzung mariner Ressourcen und nicht nachhaltigen Küstentourismus erhebliche Schäden an Lebensräumen und Biodiversität. Naturpositive Strategien wie Blue Carbon Farming, die Wiederherstellung mariner Ökosysteme, regenerative Aquakultur und zirkulär-biobasierte Lösungen gewinnen zunehmend an Bedeutung. Um diese Lösungen breitenwirksam umzusetzen, müssen biodiversitätsfördernde Anreize in die Meerespolitik, Finanzierungsinstrumente und Industriestrategien integriert werden, um Investitionen gezielt auf regenerative, kohlenstoffarme Meereslösungen zu lenken.

Zum Sektorbericht "Blue Economy" ...

Gebautes Umfeld

Das gebaute Umfeld spielt eine zentrale Rolle in der europäischen Wirtschaft, mit einem Beitrag von 9 % zum BIP und 18 Millionen direkten Arbeitsplätzen. Gleichzeitig zählen Urbanisierung und Bauwesen zu den Haupttreibern von Biodiversitätsverlust, Ressourcenverbrauch und Umweltverschmutzung. Der Wandel hin zu naturpositiven Städten ist eingeleitet – durch naturbasierte Lösungen wie Gründächer, Stadtwälder, Feuchtgebiete und wasserdurchlässige Oberflächen ebenso wie durch energieeffiziente Bauweisen und nachhaltige Materialien. Notwendig sind jedoch stärkere gesetzliche Rahmenbedingungen, umweltfreundliche öffentliche Beschaffung und gezielte Investitionen – etwa gestützt durch die konsequentere Umsetzung bestehender Vorgaben wie der EU-Richtlinie zur kommunalen Abwasserbehandlung.

Zum Sektorbericht "Built Environment" ...

Forstwirtschaft

Wälder bedecken 39 % der Landfläche der EU, doch nur 14 % der Waldflächen gelten als in einem „guten“ Erhaltungszustand. Der Wandel zu einer naturpositiven Wirtschaft erfordert eine nachhaltigere Waldbewirtschaftung – etwa durch naturnähere Forstwirtschaft und Agroforstsysteme sowie durch die Begrenzung schädlicher Praktiken wie Kahlschläge. Die Umsetzung der EU-Verordnung zur Wiederherstellung der Natur kann eine koordinierte Wiederherstellung von Wäldern weiter stärken. Zudem müssen forstbezogene Fördermittel und Subventionen stärker auf Biodiversitäts- und Klimaziele ausgerichtet werden, um langfristige ökologische Resilienz und politische Kohärenz zu gewährleisten.

Zum Sektorbericht "Forestry" ...

Tourismus

Der Tourismus trägt rund 10 % zum BIP der EU bei, verursacht jedoch durch den Ausbau touristischer Infrastrukturen, die Übernutzung natürlicher Räume und Massentourismus erheblichen Druck auf Biodiversität und Ökosysteme. Naturpositive Ansätze wie Öko- und regenerativer Tourismus können den Naturschutz fördern, lokale Gemeinschaften stärken und eine nachhaltige Regionalentwicklung ermöglichen. Um den Wandel zu unterstützen, muss die EU-Politik über freiwillige Initiativen hinausgehen und verbindliche Ziele, klare Rechenschaftsmechanismen sowie gezielte finanzielle Instrumente einführen. Die Priorisierung umweltverträglicher Infrastrukturen, inklusiver Destinationsplanung und grüner Geschäftsmodelle wird entscheidend sein.

Zum Sektorbericht "Tourism" ...

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Dauer
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Projekt-ID
Schlüsselwörter
Naturpositive Wirtschaft, bebaute Umwelt, nachhaltige Stadtentwicklung, grüne Infrastruktur, zirkuläres Bauen, Verlust der biologischen Vielfalt, Ökosystemleistungen, EU-Grüner Deal, Verordnung zur Wiederherstellung der Natur, städtische Resilienz, naturbasierte Lösungen, Klimaanpassung, Europäische Union, EU-Städte, naturpositive Wirtschaft, EU-Landwirtschaft, Verlust der biologischen Vielfalt, ökologische Regeneration, ökologischer Landbau, Gemeinsame Agrarpolitik (GAP), Öko-Programme, regenerative Landwirtschaft, nachhaltige Landwirtschaft, Ökosystemleistungen, Agrar- und Ernährungssektor, grüne Subventionen, Agrarökologie, Schutz der biologischen Vielfalt
Österreich, Wien, Flandern, Belgien, Europa
Mikroklima-Simulation, Prinzipien der Kreislaufwirtschaft, begrünte Dächer und Wände, extensive Beweidung (Analogie), nachhaltige Materialien (recycelter Stahl, Holz), passive Designstrategien, energieeffiziente Nachrüstung, Bewertung der Nachhaltigkeit landwirtschaftlicher Betriebe (Analogie), Zusammenarbeit mit Interessengruppen, partizipative Raumplanung, ökologischer Landbau, agroökologische Praktiken, regenerative Methoden, Bewertung der Nachhaltigkeit landwirtschaftlicher Betriebe, Wiederherstellung von Feuchtgebieten, Reduzierung synthetischer Pestizide, extensive Beweidung, naturbasiertes Geschäftsmodell, digitale Tools (KI, Blockchain), Agro-Ökotourismus, naturbasierte Lösungen (NbS)

Sustainable Development in the European Union – 2025

Monitoring Report on Progress Towards the SDGS in an EU Context

Publikation
Zitiervorschlag

Hijman, Remko et al. (ed.) 2025: Sustainable Development in the European Union. Monitoring Report on Progress Towards the SDGs in an EU Context. [eurostat Statistical books 2025 edition]. Luxembourg: Publications Office of the European Union.

Der Eurostat-Bericht "Nachhaltige Entwicklung in der Europäischen Union: Monitoring-Bericht über die Fortschritte bei der Verwirklichung der SDGs im EU-Kontext" (Ausgabe 2025) enthält die neunte umfassende Bewertung der Fortschritte der EU bei der Verwirklichung der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung. Forschende des Ecologic Instituts verfassten die Kapitel zu "Kein Hunger" (SDG 2), "Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen" (SDG 6), "Bezahlbare und saubere Energie" (SDG 7), "Maßnahmen zum Klimaschutz" (SDG 13), "Leben unter Wasser" (SDG 14), "Leben an Land" (SDG 15) und "Partnerschaften zur Erreichung der Ziele" (SDG 17) und bekräftigten damit unser Engagement für fundierte, politikrelevante Erkenntnisse.

Erfreuliche Fortschritte bei sauberer Energie und nachhaltiger Landwirtschaft

Im Bereich Bezahlbare und saubere Energie (SDG 7) verzeichnet die EU 2023 einen Rekordanteil erneuerbarer Energien von 25 % am Gesamtverbrauch – ein Sprung um 5 Prozentpunkte binnen fünf Jahren. Trotz dieser Fortschritte ist ein noch schnelleres Wachstum erforderlich, damit die EU ihr Ziel von 42,5 % erneuerbaren Energien bis 2030 erreicht.

Die Analyse von "Kein Hunger" (SDG 2) zeigt Fortschritte bei der Nachhaltigkeit der landwirtschaftlichen Produktion in der EU. Der Einsatz und das Risiko chemischer Pestizide gingen stark zurück, und der ökologische Landbau stieg im Jahr 2022 auf 10,5 % der genutzten landwirtschaftlichen Fläche der EU. Das Wachstum des ökologischen Landbaus muss jedoch beschleunigt werden, um das EU-Ziel von 25 % bis 2030 zu erreichen.

Gemischte Signale bei Partnerschaften und Wasserressourcen

Bei Partnerschaften zur Erreichung der Ziele (SDG 17) ergeben sich durch sowohl positive als auch negative Entwicklungen ein gemischtes Bild. Die EU-Finanzhilfen für Entwicklungsländer sind gestiegen, jedoch machen Umweltsteuern einen kleinen und rückläufigen Anteil an den Steuereinnahmen der EU aus und erreichten 2023 ein neues Tief. Beim Zugang zu sauberem Wasser und sanitären Einrichtungen (SDG 6) bewegt sich die EU in die entgegengesetzte Richtung zu ihren Zielvorgaben. Die Entwicklungen bei der Wasserqualität sind uneinheitlich, während der Druck auf Süßwasserressourcen zugenommen hat. Zudem ist in den letzten zehn Jahren die von Dürre betroffene Fläche in der EU deutlich gestiegen.

Klima, Meere und Land im Blick: Spannende Trendwenden

Die Ergebnisse zu Klimaschutz (SDG 13) dokumentieren, dass die EU-weit gemessenen Treibhausgasemissionen deutlich zurückgegangen sind – im Jahr 2023 lagen sie 36 % unter dem Niveau von 1990. Trotz dieses Fortschritts muss das Tempo der Dekarbonisierung zunehmen, um das EU-Ziel einer Reduktion um 55 % bis 2030 zu erreichen.  Beim Leben unter Wasser (SDG 14) führten zunehmende Versauerung des Meerwassers und Eutrophierung zu einer Verschlechterung der Gesundheit der Ozeane, auch wenn positive Entwicklungen bei der nachhaltigen Fischerei zu beobachten waren. Für Leben an Land (SDG 15) verzeichnet der Bericht einige Verbesserungen beim Zustand von Wäldern und Flusssystemen, doch die Biodiversitätsindikatoren verzeichnen Rückgänge und einen Mangel an Fortschritt.

Mit diesen belastbaren Daten unterstreicht Ecologic Institut seine Rolle als Brücke zwischen Statistiken und Politikgestaltung. Die Analyse richtet den Blick nicht nur auf die erreichten Meilensteine, sondern zeigt auch Handlungsfelder auf.

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Sprache
Englisch
Credits

Editor-in-chief
Remko Hijman (Eurostat, Unit E2 – Environmental statistics and accounts; sustainable development)
Editors
Markus Hametner, Mariia Kostetckaia, Pooja Patki (WU Vienna); Aaron Best, Benedict Bueb, Doris Knoblauch, Nora Sophie Kögel, Ruta Landgrebe, Ulf Stein, Eike Karola Velten (Ecologic Institute); Ariane De Rocchi, Malena Gmür, Anik Kohli, Leroy Ramseier, Myriam Steinemann, Alexandra Zwankhuizen (INFRAS)
Co-editors
Arturo de la Fuente, Hendrik Doll, Kathrin Gebers, Johanna Giczi, Merja Jalava Hietanen, Klara Horakova, Ágnes Lesznyák, Christine Mayer, Friderike Oehler, Åsa Önnerfors (Eurostat, Unit E2 – Environmental statistics and accounts; sustainable development)

Finanzierung
Europäische Kommission, Eurostat (Eurostat), International
Verlag
Jahr
Umfang
354 S.
ISBN
978-92-68-22574-5 (print)
978-92-68-22573-8 (pdf)
ISSN
2443-8472 (print)
2443-8480 (pdf)
DOI
Projekt
Projekt-ID
Inhaltsverzeichnis
Schlüsselwörter
Ziele der nachhaltigen Entwicklung, SDGs, Indikatorensatz, Trends, Agenda 2030
Europa
Monitoring

Contributions of Water Saving to a Climate Resilient Europe

ETC-BE Report 2025/1

Publikation
Zitiervorschlag

Wolters, H., Psomas, A., Bariamis, G., Schmidt, G., Geidel, T., Mes, E. M., de Bel, M., & Anzaldúa, G. (2025). Contributions of water saving to a climate resilient Europe (ETC BE Report 2025/1). Zenodo. https://doi.org/10.5281/zenodo.15533040

Dieser ETC-BE-Bericht untersucht, wie gezielte Wassersparmaßnahmen die Resilienz von Ökosystemen und Wirtschaftssektoren gegenüber den Folgen des Klimawandels stärken können. Die zentrale Frage ist:  Welche Einsparpotenziale bestehen in Agrar-, Stromerzeugungs-, Industrie- und Wasserversorgungsbereichen, und wie lassen sich diese durch technische, ökonomische und Governance-gestützte Hebel realisieren? Gerardo Anzaldúa und Levin Scholl (Ecologic Institut) untersuchten, wie der Industriesektor in Europa mit dieser Frage umgeht und gaben kritische Einblicke in Potenziale und Ansatzpunkte.

Wasser sparen als Schlüssel zur Resilienz

Europa entzieht seinen Wirtschaftszweigen jährlich rund 200 000 Mio. m³ Frischwasser, wovon etwa 10 bis 40 % technisch einsparbar wären. Im Agrarsektor könnten 5 bis 20 % der Entnahmen eingespart werden, durch Leckage-Reduktion und Modernisierung der Bewässerung. Ähnlich hohe Potenziale zeigen sich in der Stromerzeugung (45 bis 95 %) und in der öffentlichen Wasserversorgung (20 bis 50 %). Wassereinsparung reduziert nicht nur den Druck auf Gewässer, sondern schafft Puffer für Trockenperioden und Hitzewellen.

Technische und operative Maßnahmen

  • Irrigationssysteme optimieren: Lined Pipes statt offener Kanäle und Umstieg von Flut- auf Tröpfchenbewässerung können die Bewässerungseffizienz auf Feldebene um bis zu 20 % steigern.
  • Kühltechnik in Kraftwerken: Umstellung von Einmal- auf Umlaufkühlung, luftgekühlte Systeme, oder die Nutzung von Abwärme aus Industriekraftwerken oder Fernwärmesystemen kann den Frischwasserbedarf vor Ort um fast 100 % senken.
  • Smart Farming und Precision Agriculture: Satellitengestützte Sensorsysteme können bedarfsgerechte Bewässerung ermöglichen und damit zusätzlich 20 bis 40 % einsparen.

Governance, ökonomische Anreize und Awareness

Wassersparen wirkt nur im Zusammenspiel mit Enablern: Bewässerungsrechte, Kostendeckungs-Tarife nach dem "Polluter-Pays"-Prinzip, gezielte Förderprogramme und strenge Kontrolle. Öffentlichkeitsarbeit und Schulungen steigern die Akzeptanz – durch transparente Datenplattformen (z. B. IRRINET in Emilia-Romagna) und partizipative Planung können nachhaltige Verhaltensänderungen entstehen.

Ausblick: Wege zu einer wasserresilienten Zukunft

Wasser- und Klimapolitik müssen verzahnt werden: Die künftige Wasserstrategie der EU sollte sektorspezifische Einsparziele verankern, Investitionsrahmen schaffen und digitale Monitoring-Systeme ausrollen. Nur so lässt sich das Potenzial von 10 bis 40 % Einsparung heben und der Grundstein für eine wirklich klimaresiliente europäische Wasserwirtschaft legen.

Gezielte Wassersparmaßnahmen können 10 bis 40 % der gesamten Frischwasserentnahmen in Europa einsparen und so die Klimaresilienz der Region durch den sorgfältigen und koordinierten Einsatz technische, ökonomische und governance-basierte Hebel stärken.

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Sprache
Englisch
Autorenschaft
Henk Wolters (Deltares)
Alexander Psomas (Brilliant Solutions Engineering & Consulting)
George Bariamis (Brilliant Solutions Engineering & Consulting)
Guido Schmidt (Fresh Thoughts Consulting)
Teresa Geidel (Fresh Thoughts Consulting)
Esmée Mikayla Mes (Deltares)
Mark de Bel (Deltares)
Finanzierung
Verlag
Jahr
Umfang
141 S.
DOI
Projekt
Projekt-ID
Schlüsselwörter
Wassersparen, Klimaresilienz, Frischwasserentnahme, Wassereffizienz, Ökosystemschutz, EU, Europäische Union
Europa, Emilia-Romagna
Tröpfchenbewässerung, geschlossene Kühlkreisläufe, luftgekühlte Kondensatoren, Precision Agriculture, Non-Revenue Water Management, digitales Monitoring

Implementing the EU Methane Regulation in Czechia

A practical guide for public authorities

Publikation
Zitiervorschlag

Piria, Raffaele, Ramiro de la Vega, Aleš Jeník (2025): Implementing the EU Methane Regulation in Czechia. Ecologic Institute, Berlin.

Die Qualität der nationalen Umsetzung der EU-Methanverordnung (EU-MER) in den Mitgliedstaaten ist entscheidend, um die Klimaziele der EU zu erreichen und deren internationale Führungsrolle in der Klimapolitik weiter auszubauen. Methan (CH₄) ist ein starkes Treibhausgas mit hohem kurzfristigem Erwärmungspotenzial. Seine Reduzierung bietet eine kosteneffiziente Möglichkeit, die globale Erwärmung rasch einzudämmen.

Dieser Bericht unterstützt tschechische Behörden, Unternehmen und zivilgesellschaftliche Organisationen bei diesem Prozess. Er bietet eine umfassende Analyse der EU-MER sowie praxisorientierte Leitlinien für eine effektive, rechtzeitige und effiziente nationale Umsetzung.

Die wichtigsten Inhalte des Berichts sind:

  • Ein Überblick über die zentralen Bestimmungen und das Governance-Rahmenwerk der EU-MER, mit einem Fokus auf Tschechien und Meilensteinen bis 2026.
  • Eine Diskussion über die Methanemissionen im tschechischen Energiesektor und deren Hauptquellen.
  • Eine detaillierte Analyse der Vorschriften zu Inspektionen, nationalen Methanemissionsinventaren sowie der Ressourcen und Befugnisse, die nationale Behörden für eine erfolgreiche Umsetzung benötigen.

Obwohl der Bericht auf Tschechien ausgerichtet ist, sind viele der Erkenntnisse und Empfehlungen auch für andere EU-Mitgliedstaaten relevant. Ziel ist es, die Reduzierung von Methanemissionen zu beschleunigen, bewährte Verfahren zu fördern und die Zusammenarbeit aller beteiligten Akteure zu stärken.

Ein entsprechender Bericht zur Umsetzung der EU-MER in Rumänien ist hier verfügbar.

Implementierung der EU-Methanverordnung in Tschechien – Ein Praxisleitfaden für Behörden

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Sprache
Englisch
Autorenschaft
Aleš Jeník (Centre for Transport and Energy)
Finanzierung
Verlag
Jahr
Umfang
40 S.
Projekt
Projekt-ID
Inhaltsverzeichnis
Schlüsselwörter
Methan, Energiesektor, Kohle, Öl, Gas
Tschechien
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